So jung wie vor 30 Jahren, der Gospelchor Burgbrohl bei seinem Jubiläumskonzert. (Foto: Eberhard Thomas Müller)Musikalische Zeitreise in und für die katholische Kirche von Burgbrohl
Die Kirche St. Johannes der Täufer in Burgbrohl war bis zum letzten Platz gefüllt, denn der Gospelchor Burgbrohl unter der Leitung von Peter Paul Kaldenbach ist für seine einmaligen Auftritte weit über das Brohltal hinaus bekannt. Doch was war das? Nur sieben Sängerinnen und Sänger standen singend im Altarraum. Dann aber schritten die anderen Stimmen seitlich hinzu und komplettierten den Chor.
So waren auch vor 30 Jahren Sangesfreudige zusammengekommen. Viele Höhen und auch manche Tiefen erlebte der Chor seit jener Zeit. Die Welt hat sich massiv verändert, aber den Chor gibt es immer noch. In veränderter Besetzung aber unverändert motiviert und mit Schwung und Elan wurde der Spirit des Gospelchors von Jahrzehnt zu Jahrzehnt weitergegeben. Davon konnten sich die Zuhörerrinnen und Zuhörer überzeugen. „Somebody’s Knocking At Your Door“ war das erste 1995 einstudierte Stück und stand damit auch am Anfang des Jubiläumskonzertes.
Heike Kaldenbach, Sopran, ließ in ihren Moderationen die alten Zeiten wieder lebendig werden und erzählte von den Anfängen und von der Entwicklung des Chors: „Anfangs noch auf Notenpapier per Hand hat uns unser Chorleiter immer wieder Stücke ‚auf den Leib geschrieben‘, jeweils so, wie sie in die gerade vorhandene Chorbesetzung am besten passten. Heute geht das natürlich mit Notenschreibprogrammen per Computer viel leichter“. Und sie berichtete von Hochzeiten und Taufen, die der Gospelchor Burgbrohl neben vielen anderen Auftritten immer wieder mit seinen Gesängen bereicherte. Diese Lebendigkeit und Kraft war auch in den Spirituals „Deep River“ und „Swing Low Sweet Chariot“ nach 30 Jahren zu spüren. „I Will Follow Him“, ein Song aus dem Jahr 1963 von Peggy March, sollte im Film „Sister Act“ mit Whoopi Goldberg und schließlich auch vom Gospelchor Burgbrohl gesungen werden und gehört heute zum festen Repertoire.
Immer wieder ließen sich die Sänger und ihr musikalischer Leiter Peter Paul Kaldenbach von Workshops und gemeinsamem Singen bei Gospelkirchentagen inspirieren und brachten Titel wie „On The Cross Of Calvary“ oder „Help Me Lord“ von den Fortbildungen mit. Eine bunte Mischung, die beim Jubiläum in Burgbrohl zu hören war. Wunderbar die dezente musikalische Begleitung von Harald David Meyer am Keyboard, der zum Gospelchor Burgbrohl einfach dazu gehört. Herausragend auch die Solisten Melanie Reuter, Brigitte Schmidt, Michael Hillesheim und Jürgen Kerich. Über anderthalb Stunden kredenzte der Gospelchor Burgbrohl ein Kaleidoskop seiner schönsten Stücke, von „Bridge Over Troubled Water“ über das „Halleluja“ von Leonard Cohen bis hin zu „10.000 Gründe“ oder „It Is I“. Die Freude des gesungenen Bekenntnisses war hörbar. Denn wer singt, betet doppelt. Mit „Put Your Hand“ ging ein begeisterndes musikalisches Feuerwerk zu Ende, das mit großem Applaus belohnt wurde.
Auch Gemeindereferent Rainer Schönhofen, Reiner Hilger, Vorsitzender des Kirchengemeindeverbandes, und Bürgermeisterin Simone Schneider zeigten sich begeistert, wurde doch der Reinerlös des Konzertes zur Renovierung des historischen Hochaltars der Kirche in Burgbrohl gespendet. 900 Euro sind das stolze Ergebnis. So hat der Gospelchor Burgbrohl Sangesnoten in Banknoten verwandelt, und das für einen guten Zweck. Rainer Schönhofen und Reiner Hilger bedankten sich bei den Sängerinnen und Sängern sowie bei den Zuhörern für ihre großzügigen Spenden. Dann verabschiedete sich der Chor mit einem großen Traditional-Gospel-Medley und löste wiederum Begeisterungsstürme aus.
Wer den Chor nochmals hören möchte, hat dazu am 6. Dezember auf dem Schlossweihnachtsmarkt in Burgbrohl die Gelegenheit.






