Joe Wulf and the Gentlemen of Swing (Gruppenfoto)Joe Wulf and the gentlemen of swing in der Kaiserhalle Burgbrohl

Einen schöneren Einstieg in die Weihnachtszeit kann es wohl kaum geben – da war sich das zahlreich erschienene Publikum am Freitagabend einig, als die Musiker um Joe Wulf ein weihnachtliches Programm vom Feinsten auf die Kaiserbühne brachten. Voller Raffinessen und den unterschiedlichsten, überraschendsten Klängen, ein wahrlicher Hochgenuss, dargeboten von Weltklasse-Musikern, die mit ihren Instrumenten, im schönsten Sinne des Wortes, eins waren.

Da sitzt zum Beispiel Tobias Langguth am Banjo und der Gitarre, ein älterer Herr – und dann spielt er wie ein junger Gott! Eine Fingerfertigkeit und Virtuosität erster Klasse. Man staunt, schweigt und genießt.

Der Schlagzeuger Wolfgang Roggenkamp entlockt den sonst oft nur lauten Trommeln, Becken und Hohlkörpern mit Stöcken, Besen und bloßen Händen Klänge und Geschichten, die überhaupt nicht nachvollziehbar sind. Wie können zwei menschliche Hände eine solche Orgie von Rhythmus und Klang erzeugen? Ich habe nie vorher so etwas Atemberaubendes gehört!

Der auf den ersten Blick unscheinbare Kontrabassist Jochen Schaal ist ein ganz wichtiger Teil einer Band. Er ist sozusagen der Rasen, auf dem die anderen Golf spielen können. Anders ausgedrückt, ohne Bass wäre das Ganze eine Suppe ohne Teller! Damit aber auch er neben den solistischen Momenten seinen großen Auftritt hat, erscheint er wild klopfend als Nikolaus an der Hallentür.

Der Clown der Truppe ist zweifelsohne der kleine, witzige und stets freudestrahlende Trompeter Ralph „Mosch“ Himmler, dem der Schalk im Nacken sitzt und dem der Spaß an seinem Instrument förmlich ins Gesicht geschrieben steht. Seine Trompete strahlt, verspricht, glänzt, flüstert und wiehert schließlich wie ein Pferd. Ein Genuss und eine Freude!

Was dann der Klarinettist Bert Brandsma mit seinem Instrument macht, ist kaum in Worte zu fassen. Man sitzt da mit offenem Mund und Ohren und kann es kaum fassen, was für Töne – und in welch atemberaubendem Tempo – aus diesem schlanken, flötenartigen Instrument kommen.

Und last but not least, der vom Bandleader als jung, begabt, schön und reich vorgestellte Mann am Saxophon, Peter Finken. Kein Wunder, dass der unverkennbare, erotische Klang des Saxophons schon manche Herzen entflammt hat, umso mehr, wenn der Musiker jung, hübsch, begabt und reich ist!

Wie soll man nun mit Worten der außergewöhnlichen Musikalität und Begabung vom Chef des Ganzen Joe Wulf gerecht werden? Eines ist sicher: er ist mit gutem Recht der Frontmann, zumal er der Posaune Töne entlockt, die für dieses Instrument ursprünglich gar nicht vorgesehen waren. Das ist Weltklasse und absolut einzigartig. Und damit noch nicht genug! Er ist auch noch gewitzter Moderator und singt einige Songs mit seiner angenehmen, sonoren, sanft vibrierenden, einschmeichelnden Stimme.

Und, als wäre das alles noch nicht genug, kommt als Stargast Angela von Rijthoven auf die Bühne – der Brillant am männlichen Goldring, ein wunderbarer Gegensatz zur Männertruppe, eine ideale Ergänzung, charmant, strahlend schön, eine weiche Stimme zum träumen, entspannen und zurücklehnen.

Was die Zuschauer glücklich macht bei dieser Formation? Jeder hat offensichtlich Spaß an dem, was und mit wem er es tut! Man sieht und spürt, dass sie sich gegenseitig mögen, werfen sie sich doch immer wieder herrlich komische Pfeilspitzen zu, lachen über sich selber und sind einfach ein bunter Haufen wunderbarer, ansteckender Vollblutmusiker.

Die nächste Vorstellung der Kaiserbühne findet am Mittwoch, 28. Februar 2024 statt. Gardi Hutter, eine der bekanntesten Clowninnen Europas, aus der Schweiz kommend, wird die Zuschauer zu Lachstürmen hinreißen.