pfarrk-kPastor Peter Bollig zeigt die Schäden an der Pfarrkirche.Pfarrei St. Johannes der Täufer bittet um finanzielle Unterstützung.

Es war Anfang Juni 2010, als erste Schäden an der Pfarrkirche St. Johannes der Täufer in Burgbrohl sichtbar wurden. Faustgroße Tuffsteinbrocken hatten sich an der Seite zur Klinik hin gelöst und waren heruntergefallen. Thomas von der Stein, Leiter der Abteilung „Baumaßnahmen der Kirchengemeinden" des Bistums begutachtete zusammen mit Statiker Ottmar Schmitz die Schäden und ließ das seitliche Gelände auf beiden Seiten der Kirche aufgrund „aktiver Absturzgefahr" absperren. In diesem Zusammenhang ist Pastor Peter Bollig Bauunternehmer Klaus Rick dankbar, der den Bauzaun seit August 2008 kostenlos zur Verfügung stellt und dies auch für den Rest der Bauzeit zugesagt hat.

Alte Gebäude sind eine Wundertüte. Und dies gilt leider auch für die 103jährige Pfarrkirche. So mussten Fachleute, die mit Hubsteigern die Gemäuer untersuchten, gravierende Schäden feststellen. Eine erste Schätzung ermittelte Kosten in Höhe von 580.000 Euro. Einzelne Tuffsteine, die übrigens nicht zu den tragenden Teilen gehören, sind erodiert. Viel gravierender ist der faule Mörtel an den Übergängen zwischen Krotzen- und Tuffstein. Auch das Dach, das seit der Sanierung vor 30 Jahren auf dem rundlaufenden Sims aufliegt, war bei Wind und Wetter, Kälte und Hitze immer in Bewegung und hat so über drei Jahrzehnte in diesem Bereich durch sein hohes Gewicht und die Reibung erhebliche Schäden verursacht. Die Dachrinne, die im Zuge der damaligen Sanierung weiter seitlich nach außen verlegt wurde, weist ebenfalls Schäden auf. Bei der Voruntersuchung traten noch weitere Mängel zutage. So wurde ein leichter Schädlingsbefall im Dachstuhl festgestellt. Auch ist die Abwassergrundleitung für das Regenwasser teilweise verstopft.

Glücklicherweise waren die Ausschreibungsergebnisse in der Summe günstiger als die erste Schätzung. 570.000 Euro plus der Architektenkosten wird die Sanierung der Pfarrkirche Burgbrohl insgesamt kosten, wobei die Voruntersuchungen in Höhe von 12.500 Euro mit einberechnet ist. Für die Steinmetzarbeiten ergab sich ein Betrag in Höhe von 300.000 Euro. Diese werden von der SHS-Naturstein GmbH aus Mayen durchgeführt. Alleine 56.000 Euro wurden für das Gerüst und 80.000 Euro für Dachdeckerarbeiten veranschlagt. Architekt Hans-Josef Scheer aus Wassenach hat die Leitung der Renovierungsarbeiten übernommen.

Ganze 80 Prozent der 570.000 Euro sowie die Architektenkosten wird das Bistum Trier übernehmen, sodass die Kirchengemeinde Burgbrohl am Ende 114. – 118.000 Euro aufbringen muss.

Die erste größere Spende, über die Pastor Bollig sich freute, waren „närrische" 333,33 Euro von der Karnevalsgesellschaft Burgbrohl. Auch von Privatpersonen sind z. T. große Spenden eingegangen, darunter eine von 5000 Euro. Ein Geburtstagskind hat anstelle persönlicher Geschenke um Spenden für die Kirche gebeten. Besonders zu erwähnen sind die Spenden der Ortsgemeinde Burgbrohl (20.000 Euro) und der Rhodius-Stiftung (10.000 Euro).

Wer die Sanierung des besonders wertvollen neogotischen Gotteshauses unterstützen möchte, möge seine Spende auf das Konto 190 bei der Kreissparkasse Burgbrohl, BLZ 577 513 10, oder auf das Konto 330 210 000 bei der Volksbank Rhein-Ahr-Eifel eG, BLZ 577 615 91, überweisen. Jeder Euro zählt!